India Pale Ale ist wohl der dominante Stil in der modernen Bierlandschaft. Als klarer Gegenpol zu geschmacksfreien blonden (Light-) Lagern haben sich die intensiven, aromatischen Biere inzwischen von den USA aus durchgesetzt und sind nicht mehr nur Bierfreaks ein Begriff.
India Pale Ales sind obergärig und kommen in unheimlich vielen Variationen. Der Stil deckt inzwischen einen Alkoholgehalt von 0,5% bis zu über 10% ab, wobei die meisten IPAs zwischen 5,5-7,5% Alkohol haben. Charakteristisch ist eine dominante, starke Hopfung, die eine Vielfalt an Aromen und eine starke Bitternote mit sich bringt. Als Gegenpart dazu gibt’s einen potenten Malzkörper, der den Alkoholgehalt jenseits der 5%-Marke ermöglicht und als Gegenbalance zur starken Hopfung funktioniert.
Waren IPAs früher malziger, fokussieren sich Trends der letzten Jahre immer mehr auf starke Hopfenaromen. Session-IPAs mit einem Alkoholgehalt von um die 4% sollen so zum Beispiel die IPA-Experience liefern, dabei aber vor allem im Sommer trinkbarer („sessionable“, also mehr als eines 😉 ) sein. Nicht immer geht die Rechnung auf, die Balance des Körpers zur Hopfengabe fehlt – heraus kommt ein bitteres Bier, das im Worst Case auch noch etwas wässrig ist. Gelegen kommt daher der Trend, IPAs wieder trüb zu brauen. Hier ist es dann auch einfacher, mit Zugabe von (zum Beispiel) Weizenmalz und/oder Haferflocken einen volleren Körper bei nicht zu hohen Alkoholgehalt zu bekommen. Die Spitze des ganzen sind Hazy/New England IPAs, die vollen Körper, volle Hopfenaromatik bei wenig Bittere und prinzipiell eher des Gefühl eines Saftes bieten sollen – im Englischen nennt man das dann „juicy“.
India Pale Ale, kurz IPA.
Obergäriger Bierstil, breite Palette an Tochterstilen.Der Alkoholgehalt liegt meist zwischen 5,5-7,5%, kann allerdings auch darunter und darüber liegen, die Grenzen sind oft fließend. Es gibt alkoholfreie IPAs ebenso wie Session IPAs, bei IPAs ab 7,5% spricht man dann bereits von Double oder Imperial IPAs.
Starke Hopfenaromatik von fruchtig bis harzig. Hohe Bittere, in manchen Tochterstilen ist diese allerdings nicht erwünscht.
Kurz ung Knackig.
Wie das so auf einem flexiblen und schnell reagierenden Markt ist, gibt es dazu aber bereits wieder einen Gegentrend: das Brut IPA. Weniger süß bis wirklich trocken, trotzdem intensiv aromatisch. Und dazwischen irgendwo steht wieder das klassische amerikanische IPA, inzwischen meist West Coast IPA genannt, mit einer Hopfung, die nicht nur Fruchtaromen zulässt sondern auch harzige Noten, und einem Malzkörper der balanciert und meist auch viel klarer ist als das ein modernes Hazy IPA.
Sonderform und manchmal Streitpunkt, weil schon der Stilname ein Widerspruch ist: Das Black IPA. Ein dunkelbraunes bis schwarzes Bier kann nicht „Pale“ sein, aber sehr wohl kann man es wie ein IPA hopfen. Vom Grundstock her sind diese Biere eher wie ein Stout oder Porter. Sie unterstreichen auf jeden Fall, dass aktuell IPA ist, was stark gehopft ist. Hybridstile wie „India Pale Lager“, stark gehopftes Lager, unterstreichen diese Annahme nur noch.