Ist das noch Punk, BrewDog?

BrewDog lassen aktuell ständig mit riesigen Projekten von sich hören. Brauerei plus Hotel in Columbus inkl. „eigener Airline“, Kauf von Stone Brewing Mariendorf, eine Brauerei in Australien … Kein Wunder, das eine weitere runde ihrer Fanclub-Finanzierung Equity for Punks ansteht.

Dazwischen? Massig neue Biere, zuletzt das Punk AF, eine alkoholfreie Version des Punk IPA. AF steht dabei wahlweise für as fuck oder alcohol free. Eine gute Idee. Aber wessen Idee genau? Darüber ist vor kurzem ein öffentlicher Streit via Twitter und Reddit entbrannt. Die Agentur Manifest hat einen ausführlichen Beitrag auf der hauseigenen „thought leadership plattform“ publiziert, dass die Idee von ihrem nicht angenommenen Pitch gegenüber BrewDog stamme.

Eine Amerikanerin hat auf die öffentliche Anschuldigung von Manifest reagiert und auf Twitter von einem vier zusammenhängenden Jobinterviews mit BrewDog für eine Marketing-Position in Columbus berichtet. Im Rahmen des Auswahlprozesses musste sie mehrere Marketingideen entwickeln, wurde ihrer Aussage nach mehrere Monate lang hingehalten und ihr wurde Entschädigung für Reisekosten versprochen – doch angeblich hat sie weder den Job bekommen, noch jemals Geld erhalten.

Ideendiebstahl, von einer Brauerei, die bereits „Don’t buy the advertising“ plakatierte? Und wie geht die Brauerei mit ihren (potenziellen) Mitarbeiter*innen um? Man darf gespannt sein wie sich die Geschichte entwickelt. Das tut sie nämlich. Die Biermarke (Wanderbrauerei?) Infinite Session, spezialisiert auf alkoholfreies Bier, schaltete sich inzwischen auch ein. Die sehen nämlich im Entwurf von Manifest vor allem Ähnlichkeit zu ihrem Branding. Links oben die Dose entworfen für BrewDog von Manifest, der Rest ist bestehendes Branding von Infinite Session.

Ein bisschen erinnert das daran, dass BrewDog sich die Marke „Punk“ in Bezug auf Bier schützen hat lassen und seither dahingehend immer wieder mit klagfreudigen Markenanwälten auffällt. Typisch für große Unternehmen, sich auch Phrasen und allgemein gültiges sichern zu wollen, wenn sie es als zentralen Teil ihrer Marke sehen. Aber Punk? Die ganze Sache hinterlässt auf jeden Fall einen schlechten Nachgeschmack.

UPDATE 15. Mai: Der Disput zwischen Manifest und BrewDog wurde ausgeräumt. Über die Natur der Einigung gibt es eine Verschwiegensheitsvereinbarung.

BrewDog's 1 Million Beers on us poster campaign
Foto: Jack Agency.

Fotos aus dem Artikelbild: Andreas Ivarsson.

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