Das war’s auch schon wieder. Das erste Craft Bier Fest Wien des Jahres ist Geschichte. Freitag und Samstag fanden sich unzählige Aussteller*innen von den USA über Portugal, Serbien bis Hong Kong wieder in der Wiener Marx Halle ein, um dort ihre Biere zu präsentieren, mit Enthusiast*innen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam eine gute Party zu feiern.
Dem Team ist zur straffen Organisation zu gratulieren. Die Infrastruktur passt, zwei Jetonkassen an gegenüberliegenden Enden der Hallen garantieren kurze bis nicht vorhandene Schlangen, die Gläserspülstationen waren immer gut gefüllt. Wünschen würde ich mir mehr Optionen für veganes und vegetarisches Essen, der Fokus liegt mir da noch immer zu sehr auf Burger, die im Laufe das Abends ihren Geruch über die Halle legen. Bei den ausgezeichneten doppelt frittierten Pommes von A Speedy Potato, die wir genießen durften, ist das allerdings Kritik auf hohem Niveau. Toll auch Andis Arancini.
Und das Bier? Da konnte man diesmal wirklich viele qualitativ hochwertge Biere verkosten. Highlights waren viele zu finden. Schön zu sehen, wie die österreichische Szene sich etwas diversifiziert und man inzwischen nicht nur von jeder Brauerei ein IPA findet, sondern vom hervorragenden Helles über ausgezeichnete IPAs, offen vergorene Sauerbiere, fassgereifte Barleywines, fruchtige Berliner Weisse und trübe untergärige Cider (Rescher Deifl bleibt einer der besten Cidernamen. Ever.) so ziemlich alles findet.
Mit gemischten Gefühlen hat sich bei mir der Eindruck festgemacht, dass manche Brauereien sich immer mehr von Distributoren, die mit großen (und teils mehreren) Ständen glänzen, vertreten lassen. Einerseits cool, dass die Szene enger miteinander vernetzt scheint als noch vor ein paar Jahren, wo Einzelkämpfer*innen nebeneinander standen. Verständlich auch, dass nicht immer alle Zeit und Finanzen haben, jedes Festival auf dem sie ausstellen möchten, persönlich zu besuchen. Aber man sollte davor gefeit sein, dass hier kein Verdrängungswettbewerb mit selbst ausstellenden Brauereien stattfindet. Was übrigens nicht bedeuten soll, dass das Team des CBF die Distributoren bevorzugen würde. Unzählige Mikrobrauereien quer über den Kontinent waren vertreten und haben mit durchwegs interessanten Bieren überzeugt.
tl;dr: Das Organisationsteam des CBF Wien 5/19 hat wieder einmal bewiesen, dass man so ein Festival inzwischen halt einfach kann. Zum wirklich gelungenen Festival mit heimischen wie internationalen Top-Bieren kann man nur gratulieren. Und vor allem auch „Danke!“ sagen.
Hat Spaß gemacht. Auf bald!