Der Bier Guide 2019 ist bereits die zwanzigste Auflage dieses Machwerks, dessen Bedeutung nicht abzuerkennen ist. Das Standing von „Bierpapst“ Conrad Seidl in der heimischen Bierlandschaft sichert viel dieser Position des „Bierszene-Jahrbuchs“, herausgegeben von der MN Anzeigenservice GmbH. Die Kleine Zeitung nimmt die Präsentation der 2019er Jubiläums-Auflage zum Anlass, die ausgezeichneten Grazer Lokale aufzulisten.
Eine Antwort Conrad Seidls findet ihr in den Kommentaren.
Darunter viele klare und verdiente Auszeichnungen, wie für das Thirsty Heart und Flann O’Brian. Es fällt aber auch etwas auf: Während das Brau32, mit seinem wenig diversen Angebot, vier von fünf Krügerl abräumt, wird das Hops Craft Beer Pub, betrieben von Fionn O’Sullivan, nicht erwähnt. Irish Pubs wie das Molly Malone (zwei Krügerl) und das O’Carolan’s (vier, gratuliere!) kommen vor, das O’Sullivans nicht. One Eyed Jock Brewing, die Wanderbrauerei von Andy Munro und Fionn O’Sullivan? Wird auf der Website des Guides unter Brauereien nicht gelistet.
Doch O’Sullivan hat sich durch seine zwei Lokale und seine Brauerei (die inzwischen zum Beispiel das Bakaliko und das Baltimore beliefert) innerhalb des letzten halben Jahres ein Standing in der Grazer Szene erarbeitet. Der aktuelle Bier Guide müsste deshalb, zumindest in Sachen Graz, aktualisiert werden. Denn so wird er der sich schnell entwickelnden Grazer Szene nicht gerecht.
Vielen Dank für den Hinweis.
Wanderbrauereien stellen für den Guide immer eine besondere Herausforderung dar – eigentlich wollen wir nur jene darstellen, wo der Fan auch irgendwas von der Bierherstellung sehen kann, aber dann gibt es welche, die wir nicht übergehen können (wie etwa Alefried).
Für die Lokaltipps danke ich schon jetzt – da weiß ich, wo ich beim nächsten Graz-Besuch reinschauen muss!
Gruß & Prost
Conrad Seidl
Lieber Conrad Seidl,
Besten Dank für die Erklärung und die schnelle Reaktion! Ist so eine Richtlinie in der Zeit von Wanderbrauereien allerdings noch gut anwendbar? Dafür müsste meiner Ansicht nach zumindest erklärt werden, wann eine Wanderbrauerei zur „verdienten“, listbaren Wanderbrauerei wird (Alefried, Brew Age, Collabs, Next Level…).
Ad Lokaltipps: Gerne das nächste Mal auch vorab. ?
Schöne Grüße!
Hallo Klemens,
das ist eine gute Frage, die wir uns natürlich auch immer wieder stellen.
Es war am Anfang kaum ein Problem, weil es das Phänomen ja neu war und zwei oder drei Wanderbrauer nicht viel Platz brauchten.
Heute ist die Zahl der Wanderbrauer leider so groß oder eigentlich größer als die der Handelsmarken. „Pittinger“ würden wir ja auch nicht als eigene Brauerei anführen, obwohl das Bier ja eine große Marktbedeutung hat.
In Wirklichkeit führt das alles zu einer Verwirrung auf dem Markt, wie ich sie seit 20 Jahren in den USA beobachte, wo Großbrauer mit „crafty“ Marken (etwa Blue Moon von Molson-Coors) am Craftbiermarkt mitnaschen.
Und, noch wichtiger im Kontext des Bierguide: Wir wollen Bierfreundinnen und Bierfreunden helfen, Braustätten zu besuchen. Ich habe schon Beschwerden bekommen, dass es da oder dort gar nichts zu sehen gebe oder eben nur eine Büroadresse zu finden ist.
Aber das ist natürlich immer ein Ansporn, es demnächst noch besser zu machen.
Freue mich, wenn wir bei nächster Gelegenheit in Graz auf „ein“ Bier gehen!
Lieber Conrad
(ich bin jetzt so frech, hoffe das ist okay),
Pittinger als Egger-Eigenmarke verstehe ich aber als etwas anderes als eine Wanderbrauerei (Alefried ist auch keine Untermarke von Flamberger).
Die Verwirrung bei Marken sehe ich auch – bestes Beispiel das mir gerade einfällt das Steam Brew von Lidl. Aber da sieht man dann auch erst, wie irre der ganze Markt ist. Da sind die Etablierten – BrauUnion, Stiegl, Egger – und dort ist alles andere. Wenn dann „alles andere“ als wieder gleich verstanden wird, dann hängt das vielleicht auch davon ab, dass wir „nerds“ viel zu wenig kommunizieren worin die Unterschiede bestehen. Ein IPA macht noch kein Craftbier, sondern die ganze Struktur – von Brautechnik bis zu Eigentumsverhältnissen. Das ist dann aber eine schwierigere Diskussion, die man nicht immer und nicht mit jeder/jedem führen möchte.
Als jemand, der schon einmal vor verschlossenen Türen gestanden ist, versteh ich den Einwand durchaus. Da hab ich das mit den Brauereien auch falsch verstanden – ich meinte die Unternehmen, nicht den physischen Ort. Aber das könnte man doch bei der Adresse oder sonst wo optional vermerken, dass es sich um eine Wanderbrauerei ohne fixen Standort handelt, oder?
Wo ich vollstes Verständnis habe: Bei der aktuellen Rate an Eröffnungen und Schließungen kann man nicht alle gleich reinnehmen. Wenn man den Aufwand steter Updates sich nicht antun will (oder schon rein zeitlich kann), wartet man erst einmal ab.
Ad „Eines“ – gerne!
klemens
Ist es nicht so, dass man einen Beitrag für die Veröffentlichung im Guide zahlen muss?
Nein, die Einträge sind grundsätzlich kostenfrei.
Wenn jemand sein Logo dabei haben will, dann muss er dafür zahlen – ich erfahre das immer erst als Letzter, denn ich will unbeeinflusst bleiben und auch jeglichen Anschein einer Beeinflussbarkeit vermeiden.